Ach, du liebe Zeit,
man kann dich vergeuden und totschlagen,
man kann dich vergammeln oder verlieren,
man kann dich verplempern oder verbummeln.
Ach, du liebe Zeit,
mal rennst du davon, mal verfliegst du im Nu,
mal wirst du uns geraubt und mal gestohlen,
mal wirst du mir zu lang, mal vergehst du im Flug.
Ach, du liebe Zeit,
man kann gegen dich anrennen oder gut in dir liegen,
man kann sich dich um die Ohren schlagen
oder mit dir einen Wettlauf machen,
man kann mit dir gehen oder hinter dir zurück sein.
Ach, du liebe Zeit,
du bist Geld oder reif, mit dir kommt Rat
und man kann dich ins Land gehen lassen,
man kann auf dich spielen
und du kannst für oder gegen jemanden arbeiten.
Ach, du liebe Zeit,
du heilst Wunden und bist der beste Arzt,
aber für Geld kaufen kann man dich nicht,
und was von dir verloren ist, fängt man nie wieder ein.
Ach, du liebe Zeit.
Dabei wissen wir doch: Alles hat seine Zeit
und ist von Gott geschenkte Zeit, von Eile hat er nichts gesagt,
doch wir lassen uns keine Zeit.
Wir wollen auf der Höhe von der Zeit sein
und vieles über die Zeit retten,
dabei haben wir oft kaum Zeit, Luft zu holen
und ignorieren den Zahn der Zeit.
Wenn uns jemand zu unchristlicher Zeit aufsucht, sind wir verärgert
und wenn uns jemand ärgert, denken wir:
Warte, meine Zeit kommt noch.
Bei all dem ist es nur eine Frage der Zeit,
bis wir unsere Zeit zum Träumen ganz verlieren.
Dabei kommt die Zeit zu jedem, der warten kann.
Doch wir sagen zu oft: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.
Mit der Zeit lernen wir vielleicht mehr und mehr zu sagen:
ich lasse mir viel Zeit oder ich habe sogar alle Zeit der Welt.
Wie gut, dass Gott die Ewigkeit in unser Herz gelegt hat.
Anke Dittmann©
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