Krippenspiel 2019 „Der Herold und der Trommler“
Dies Krippenspiel eignet sich für eine altersgemischte Kindergruppe. Ältere haben längere Texte, kleine Kinder können auch ohne Text mitspielen oder haben nur einen Satz.
Rollen:
Herold
Trommler
Maria
Josef
Hirten
Engel
Verkündigungsengel
Könige
Stern
Wirt
Erzähler/in
(weitere Wirte sind Gottesdienstbesucher, die spontan einbezogen werden)
Lied:
Licht aus – Scheinwerfer an – Kanzellicht für Erzähler/in.
E.: Die Weihnachtsgeschichte führt uns in ferne Zeiten zurück und in ein fernes Land. Israel im Jahre 0, die Römer haben das Land besetzt. Kaiser Augustus ist der oberste Herrscher. Er will wissen, wie viele Menschen in seinem Reich leben. Deshalb ruft er eine Volkszählung aus.
Trommler und Herold (beide als Römer zu erkennen) treten durch den Mittelgang auf.
Trommler: Das ist die dritte Stadt, die wir heute besuchen. Was für eine Lauferei.
Herold: Du hast Recht. Und überall, wo wir zur Volkszählung aufrufen, sind die Leute verärgert.
Trommler: Ist doch klar. Die müssen jetzt weite Reisen antreten, wenn jeder in seinen Geburtsort soll.
Herold: Schau, wir haben Nazareth erreicht, unsere letzte Etappe heute. Also los!
Herold und Trommler bauen sich vor der Gemeinde auf. Der Trommler trommelt. Einige Menschen treten herzu, auch Josef und Maria.
Herold: Hört zu! Dies ist ein Gebot des Kaisers Augustus. Der Kaiser hat befohlen, dass alle Menschen in seinem Reich gezählt werden. Dazu muss jeder- ich betone noch einmal: JEDER – in seine Geburtsstadt reisen und sich dort in die Zähllisten eintragen lassen.
Trommler trommelt.
E.: Das haben auch Josef und Maria gehört. Sie lebten in der Stadt Nazareth.
Josef: Maria, wir müssen also nach Bethlehem gehen. Das ist eine weite Reise.
Maria: Ich erwarte doch mein Kind! Wie soll ich den Weg schaffen?
Josef: Mache dir keine Sorgen. Gott wird uns helfen. Er hat es mir im Traum versprochen.
Herold: Hast du das gehört? Das schafft die mit dem Kind nie.
Trommler: Ich mache mir da auch Sorgen. Das wird sehr anstrengend für die junge Frau. Mich würde interessieren, was aus ihnen wird.
Herold: Weißt du was, wenn wir mit den Aufrufen durch sind, kommen wir hierher zurück und begleiten die beiden. Vielleicht können wir ihnen helfen.
Trommler: Eine gute Idee.
(Scheinwerfer aus)
Lied:
(Scheinwerfer an)
E.: So machen sich Maria und Josef auf den Weg aus der Stadt Nazareth nach Bethlehem, denn Josef ist in Bethlehem geboren worden. Er ist ein Nachkomme vom großen König David. Der Weg ist weit und schwer. Aber sie sind nicht allein. Etwas hinter ihnen gehen zwei Römer.
Maria: Josef, haben wir noch etwas zu trinken? Ich habe so großen Durst.
Josef: Es tut mir leid, Maria. Wir haben all unser Wasser schon ausgetrunken.
Maria: Oh, nein!
Trommler: Hast du das gehört? Wir haben doch noch Wasser.
Herold: Genau. Wir geben ihnen etwas ab.
(Die beiden schließen zu Maria und Josef auf)
Herold: Guten Tag! Möchten Sie vielleicht einen Schluck Wasser trinken? Sie sehen durstig aus. (reicht ihr Wasser)
Maria: Das ist ja wunderbar. Vielen Dank. (trinkt hastig, auch Josef nimmt einen Schluck)
Josef: Wir sind auf dem Weg nach Bethlehem. Das ist noch weit.
Trommler: Das stimmt. Schön, dass wir ihnen helfen konnten, behalten sie das Wasser ruhig. Wir haben genug.
Josef: Vielen Dank.
(Maria und Josef gehen weiter, Herold und Trommler bleiben zurück, folgen aber.)
Josef (nachdenklich): Das ist ja sonderbar. Römer helfen uns doch sonst nie.
E.: Endlich haben Maria und Josef Bethlehem erreicht. Maria ist sehr müde und sie spürt, dass sie bald ihr Kind bekommen wird. Sie brauchen dringend eine Unterkunft. Aber Bethlehem ist voller Menschen und alle Gasthäuser sind besetzt. Wo sie auch fragen, alle Wirte schütteln nur den Kopf.
Josef klopft an die Bankreihen, Wirte schütteln den Kopf.
Josef klopft noch einmal. Wirt schaut heraus.
Wirt: Mein Haus ist voll, geht woanders fragen.
Josef: Halt Warte! Schlag nicht gleich wieder die Tür zu. Meine Frau Maria ist schwanger und wird bald ihr Kind bekommen.
Wirt: Das ist mir egal.
(Da treten auf einmal der Herold und der Trommler hinter Josef und Maria auf)
Herold (entschieden): Das kann Ihnen doch nicht egal sein.
Trommler: Irgendwo werden Sie doch wohl noch einen Platz haben.
E.: Der Wirt erschrickt, mit Römer hat er nicht gerechnet. Das ist ihm nicht geheuer. Er bekommt Angst.
Wirt: Naja, einen Stall habe ich noch am Rande der Stadt. Da ist noch Platz. Den könnt ihr auch umsonst haben.
Josef: Danke schön. Ein Stall. Ein Dach über dem Kopf. (er dreht sich zum Trommler und zum Herold um) Wir kennen uns doch. Nun haben Sie uns schon wieder geholfen. Danke!
Maria: Wir müssen uns beeilen, Josef, das Kind kommt bald.
E.: Der Wirt zeigt Maria und Josef den Stall. Maria und Josef gehen hinein und schon kurz darauf wird ihr Kind geboren. Der Trommler und der Herold freuen sich, dass sie noch einmal helfen konnten und es dem jungen Paar und dem Kind gut geht.
(Scheinwerfer aus)
Lied
(Scheinwerfer auf die Hirten)
E.: Zur gleichen Zeit sind, gar nicht weit weg, Hirten vor der Stadt bei ihren Schafen. Sie hüten die Schafe in der dunklen Nacht. Einer der Hirten muss immer wach sein, um gut aufzupassen. Es ist eine wunderbare Nacht, der Himmel sternenklar. Auf einmal aber, wird der ganze Himmel hell. (2.Scheinwerfer o.Ä.) Die Hirten erschrecken. Dann sind kleine Glocken zu hören. Und dann kommen sie, all die Engel.
(die Engel gehen nach vorn und lassen die kleinen Glöckchen klingeln)
Verkündigungsengel: Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch eine große Freude. Euch ist heute in Bethlehem der Heiland geboren! Der Sohn Gottes, euer neuer König. Ihr werdet ihn finden, als kleines Kind, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.
E.: Und dann singen alle Engel.
Engel singen: …
E.: Den Hirten hat es die Sprache verschlagen. Sie sind sehr aufgeregt und laufen gleich zum Stall. Sie wollen den neuen König begrüßen. Engel haben ihnen, den armen Hirten, davon erzählt. So etwas hat es noch nie gegeben. Und sie gehen hin zum Stall und finden alles so, wie es ihnen der Engel gesagt hatte. Und sie knien nieder und beten das Kind an.
Trommler: Hast du das gesehen? Erst in der Ferne so ein merkwürdiges Licht und dann kommen all diese armen Leute hier angerannt.
Herold: Klar habe ich das gesehen. Hier passiert irgendetwas Seltsames. Wir sollten noch bleiben.
(Licht aus)
Lied:
E.: Aber nicht nur die Hirten haben sich auf den Weg gemacht. Aus fernen Landen sind drei weise Könige einem Stern gefolgt. Sie glauben, dass dieser Stern sie zum neuen König führen wird. Deshalb haben sie kostbare Geschenke dabei. Es ist ein weiter Weg. Aber der Stern führt sie sicher zum Stall.
(Stern und Könige kommen durch den Mittelgang. Scheinwerfer auf den Stern.)
Trommler: Das glaub ich nicht. Siehst du den Stern dort.
Herold: Klar sehe ich den Stern und drei Personen laufen hinter ihm her. So etwas.
Trommler: Sie sehen aus wie Könige. Was wollen die denn hier?
(Stern erreicht den Stall und stellt sich dahinter, Könige erreichen den Stall)
Josef: Seid willkommen. Aber: Wer seid ihr?
König 1: Wir sind Könige aus dem Morgenland und heißen Melchior, Baltasar und Casper. Wir kommen von weit her. Wir haben den Stern gesehen (zeigt zum Stern). Er hat uns über Wochen hierhergeführt. Wir wollen den neuen König anbeten.
E.: Und die Könige knien vor dem Jesuskind nieder und überreichen Josef und Maria die Geschenke.
Maria: Danke! Aber unser Kind ist doch noch ganz klein und wir sind einfache Leute. Unser Jesus ist kein König.
König 2: Doch. Das ist er. Sonst hätte uns der Stern nicht hergeführt.
König 3: Er wird der wunderbarste König von allen.
Herold: Hast du das gehört? Das wird dem Kaiser Augustus aber gar nicht gefallen.
Trommler: Und Herodes, dem König hier, auch nicht.
Herold: Hoffentlich passiert den Dreien nichts. Ich habe sie richtig ins Herz geschlossen.
Trommler: Ich auch und ich kann mich gar nicht sattsehen an dem Kind. Es ist etwas Besonderes. Wunderbar.
Herold: Nein, heilig!
E.: Da tritt Josef vor den Stall und sieht den Herold und den Trommler.
Joseph: Ihr seid ja immer noch da! Das ist schön. Ihr habt uns so geholfen. Kommt und feiert mit uns die Geburt unseres Sohnes Jesus. Und bringt den Wirt noch mit.
(Herold holt den Wirt)
Joseph: Und die Engel sollen auch mit uns feiern! (Der Trommler holt die Engel.)
E.: So kommt es dazu, dass in dieser Nacht mit dem klaren Sternenhimmel am Rande des kleinen Ortes Bethlehem in einem zugigen Stall freudig gefeiert wird. Eine Feier mit armen Hirten, die sonst keiner beachtet; eine Feier mit drei reichen und weisen Königen, die sich wundern, dass es in einem Stall so gemütlich sein kann; eine Feier mit vielen Engeln, die ihren Aufenthalt auf der Erde richtig genießen und einem verwunderten Wirt, der nun aus ganz anderem Grund nur den Kopf schütteln kann. Sie feiern die Geburt eines kleinen Kindes einfacher Leute aus Nazareth. Und zwei Römer sind auch dabei: Der Herold und der Trommler. Alle finden Platz bei diesem Kind und können friedlich beisammen sein.
Lied der Krippenspielkinder: Fröhliche Weihnacht überall (1.Strophe)
Verbeugen und Vorstellen der Spieler/innen
Lied
© Anke Dittmann