Kinder erkunden Instrumente

Klein gegen groß – wie die Tiere den Wald vom Riesen Graubart befreien

Geschichte zum Vertonen mit Kindern ab 7 Jahren

Dauer ca. 15 Minuten. Es können auch andere Intrumente verwendet werden, je nachdem, was vor Ort ist.

Rollen:

Vogel Floh (Flöte)

Wind: alle

Blitz (Becken)

Donner (Cajon)

Regen (Trommel)

Igel Pix (Rassel)

Fee (Klangschale)

Riese Graubart (Pauke oder tiefe Trommel)

Maus Zui (Schelle)

Hase Kuller (Röhren)

Eule Huh (Kazoo)

Fuchs Flory (Xylophon)

Dachs Diddi (Gitarre)

Eichhörnchen (Finger auf Trommel)

Bussard (Stein fallen lassen)

Im Wald war es noch still am Morgen. Nur die Bäume ließen ein leises Rauschen hören, weil der Wind sanft durch die Blätter strich. (alle: Rauschen)

Floh, der kleine Spatz, war schon wach und machte sich mit seinem Gesang bemerkbar (Flöte).

Floh war mutig. Er hatte keine Angst vor starkem Regen (Trommeln) oder Blitz (Becken) und Donner (Cajon). Auch die Raubvögel machten ihm keine Angst, er war ja klein und konnte sich verstecken (Flöte).

Floh liebte den Wald. Ja, er liebte den Wald, wenn da nicht Graubart gewesen wäre, der grimmige Riese. Wenn er erwachte und durch den Wald ging, erzitterte alles. (laute tiefe Trommel/Pauke mit langsamen Schlägen) Und alle Tiere des Waldes erschraken.

Heute war von den schweren Schritten von Graubart noch nichts zu hören.

Floh (Flöte) traf seinen kleinen Freund, den Igel Pix (Rassel). Er konnte mal wieder nicht schlafen und raschelte durch die Blätter am Boden (Rassel).

„Gute Morgen, Pix“, flötete Floh (Flöte). „Kannst du nicht schlafen?“

„Nein“, sagte der Igel (Rassel). „Ich träume immer von Graubart. Da mag ich gar nicht einschlafen.“

„Mir geht es auch so“, rief die kleine Maus Zui, die herbeigelaufen kam (Schelle). „Gestern hätte mich Graubart fast zertreten.“

„So kann es nicht weitergehen“, flötete Floh. (Flöte)

„Aber wer kann schon etwas gegen einen Riesen ausrichten?“, klagte Zui. (Schelle)

Da kam der kleine Hase Kuller angehoppelt (zwei Röhren hintereinander schlagen etwa g-d). „Stimmt, wir sind alle viel zu klein“, stimmte er in die Sorgen der anderen ein. (Röhren)

Kaum hatte der Hase Kuller seinen Satz beendet, hörten sie die schweren Schritte des Riesen herannahen. (Trommel oder Pauke) Erst waren sie noch leise, dann wurden sie immer lauter. Schnell versteckten sich die Tiere. Der Igel Pix suchte Schutz an einem Baum unter einem Blätterhaufen (Rassel). Floh flog davon (Flöte) und die kleine Maus Zui sprang in ihr Mauseloch. (Schelle) Der Hase Kuller rannte zu seinem Bau (Röhren).

Immer lauter wurden die Schritte von Graubart (Trommel/Pauke). Er musste sehr nah sein und er brüllte fürchterlich (alle).

Jetzt traute sich niemand mehr in den Wald.

Floh (Flöte) war traurig und wütend darüber. Das muss anders werden, nahm er sich vor.

Vielleicht hatte der Dachs Diddi eine Idee. Floh suchte seinen Bau auf. (Flöte) Aber Diddi saß nur trübsinnig vor seinem Bau (e-moll auf der Gitarre).

„Wir müssen etwas gegen Graubart tun“, rief Floh. (Flöte).

 „Er ist zu stark“, antwortete Diddi kurz und ließ traurig den Kopf hängen (e-moll auf der Gitarre).

Enttäuscht flog Floh (Flöte) zu Flory Fuchs. Der war doch so schlau. Der musste eine Idee haben. Er fand ihn zusammengerollt unter der großen Eiche. (Xylophon g-c abwärts) „Du hast Ideen, kleiner Spatz“, sagte der Fuchs. „Einen Riesen vertreiben? Das hat noch niemand hier geschafft.“ (Xylophon)

(Kazoo) „Niemand“, tönte es von oben aus der Baumhöhle. (Kazoo) Es war die Eule Huh. Auch sie wusste keinen Rat. (Kazoo)

Floh flog auf seinen Lieblingsplatz ganz oben auf einen dünnen Ast einer hohen Birke. (Flöte) Er war niedergeschlagen und müde geworden. Und unten waren immer noch die Schritte von Graubart zu hören, wenn auch schon leiser. (Pauke)

Floh fielen die Augen zu. (Flöte wird leiser) Und als er wieder aufwachte, (Flöte) sah er etwas glitzern im Laub. Floh wurde neugierig. Was war das? Das musste er sich ansehen und er flog in kleinen Kreisen zum Boden. (Flöte).

Geheimnisvoll leuchtete es da (Klangkörper) und schöne Töne erklangen. (Klangkörper) Und dann war sie auf einmal da. Eine Fee! Hier in ihrem Wald! (Klangkörper) „Ich kenne eure Sorgen“, flüsterte die Fee. „Doch Graubart ist stark und wir sind nur klein und schwach. Aber ich kann dir einen Rat geben. Graubart fürchtet sich vor Gewitter und Lärm.“ (Klangkörper) Und plötzlich war die Fee wieder verschwunden.

„Graubart fürchtet sich!“ rief Floh laut. (Flöte laut) „Dann haben wir eine Chance, ich werden alle versammeln und den Regen und den Blitz und den Donner um Hilfe bitten.“ (Flöte fröhlich)

So geschah es. Floh (Flöte) flog zum Igel (Rassel) und zur Maus (Schelle), zum Hasen (Röhren) und zum Fuchs (Xylophon) und zum Dachs (em-moll Gitarre) und zur Eule (Kazoo). Aber alle hatten Angst und wollte nicht mitkommen zum Haus des Riesen.

„Wir sind aber nicht allein“, flötete Floh. (Flöte) „Regen, Blitz und Donner werden uns helfen und wir sind dann so laut wie wir können.“

Als die Tieren hörte, dass das Wetter ihnen helfen würde, fassten sie Mut.

Floh flog zum Himmel und sprach mit den Wolken, dem Donner (Cajon), dem Blitz (Becken) und dem Wind (alle Rauschen). Sie versprachen Hilfe.

Jetzt konnten sie den Wald von Graubart befreien.

Alle machten sich auf den Weg zu Graubarts Haus. Floh (Föte) und der Igel (Rassel), die Maus (Schelle)und der Hase (Röhren) und der Fuchs (Xylophon), der Dachs (e-moll Gitarre) und die Eule (Kazoo) und die Regenwolken mit Wind (alle Rauschen) und Blitz (Becken) und Donner (Cajon).

Zuerst waren sie ganz leise. Und sie hatten Angst. Sie schlichen sich an das Haus heran und da war er zu sehen: Graubart. Er saß vor seinem Haus. Wie riesig er war und wie riesig sein Haus!

Dann begannen die Regenwolken mit einem leichten Regen (Fingertrommeln). Graubart grummelte grimmig (alle). Der Regen wurde stärker und Graubart stand auf, um im Haus zu verschwinden (schwere, langsame Schritte mit Pauke/Trommel – evtl. eine Tür zuschlagen). Jetzt kam kräftiger Wind auf (alle) und der erste Donner war zu hören (Cajon). Der Regen wurde noch stärker (Fingertrommeln) und die Blitze zuckten rasch nacheinander (Becken). Die Donnerschläge häuften sich. (Cajon) Aus dem Haus hörte man den Ärger von Graubart. (alle)

Dann kamen die Tiere dazu. Der Dachs Diddi klagte seine Trauer laut (e-moll auf der Gitarre). Der Igel Pix (Rassel) und die Maus Zui (Schelle) und der Hase Kuller (Röhren) schlugen immer wieder mit aller Kraft an die Tür (Klangröhren und Instrumente auf den Boden aufkommen lassen) und die Eule Huh (Kazoo) zerschlug mit ihrem Schnabel eine Fensterscheibe nach der anderen. (Kazoo immer wieder kurz)

Graubart schrie auf (alle) und rannte aufgeregt mit seinen schweren Schritten im Haus umher. (Pauke)

Nun kamen noch andere Tiere hinzu. Das Eichhörnchen warf Nüsse auf das Dach (Trommel mit einem Finger). Und der Bussard warf einen großen Stein in den Schornstein. Er schlug krachend im Kamin auf. (Stein fallen lassen oder zwei Steine aufeinanderschlagen)

Nun reichte es Graubart. Seine Schritte wurden wütend. (Pauke) Er riss die Tür auf und rannte stampfend davon. (Pauke) Die Tiere machten weiter Radau und  Donner und Regen und Blitze hörten nicht auf, bis die Schritte von Graubart leiser wurden und gar nicht mehr zu hören waren.

Dann ließen Regen und Donner und Blitz nach. (klingen langsam leiser)

Die Tiere jubelten und sprachen alle durcheinander (alle Instrumente machen Geräusche).

„Der kommt nicht wieder“, flötete Floh. (Flöte)

„Hurra“, riefen alle. (alle nutzen noch mal ihr Instrument durcheinander)

Die Wolken und der Wind zogen wieder ab (alle: Rauschen, das leiser wird) und im Wald wurde es still und friedlich. Man hörte nur das Rascheln vom Igel Pix (Rassel), das Tippeln der Maus Zui (Schelle), das Hoppeln vom Hasen Kuller (Röhren) und das entspannte Schnarchen vom Fuchs (Xylophon leise). Die Eule Huh (Kazoo)hatte sich zurückgezogen und das Eichhörnchen sammelte seine Nüsse wieder ein (leises Tippen auf eine Trommel). Und als Floh (Flöte) zum Dachs Diddy kam, war dieser nicht mehr traurig. (E-Dur- Gitarre)

Floh flog wieder auf seinen Lieblingsplatz oben auf der hohen Birke. (Flöte) Im Gras schimmerte es auf einmal wieder geheimnisvoll und glitzern.(Klangschale) Er konnte die Fee noch einmal sehen. Sie winkte ihm zu (Klangschale) und Floh winkte mit seinem Flügel zurück (Flöte)

Floh liebte den Wald. Jetzt liebte er ihn noch mehr – ohne Graubart. Und es war nur noch das leise Rauschen der Blätter im Wind zu hören (alle: Rauschen).

©Anke Dittmann

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