Hoffen heißt, an das Abenteuer der Liebe glauben
Bei Jesaja heißt es: Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht
wird er nicht auslöschen. Es ist ein bekanntes Trostwort. Wer am Boden liegt,
wird nicht noch mit Füßen getreten. Wem durch Verurteilung anderer, Mobbing
oder Zwänge und Druck das Rückgrat beschädigt wurde, der wird nicht noch ganz
gebrochen. Wem durch Verlust eines Menschen, Verlust der Arbeit, Verlust der Lebenskonzeption
das Lebenslicht gelöscht wird, dem wird nicht noch die letzte Wärme genommen.
Es bleibt ein Hoffnungsschimmer.
Helder Camera schreibt: „Hoffen heißt, an das Abenteuer der Liebe glauben und
Vertrauen zu den Menschen haben.“ Gott ist dies Abenteuer der Liebe mit uns
eingegangen, als er als Mensch unter uns lebte. In Jesus hat er gerade die,
deren Leben angeschlagen, verletzt oder sogar fast ausgelöscht war, aufgerichtet.
Mit diesem Wort hat Jesaja uns die Botschaft hinterlassen, dass Gott uns dieses
Aufrichten auch untereinander zutraut.
Ich empfinde es als abenteuerlich in unserer Welt dieser Hoffnung zu folgen, viele
haben da bereits resigniert. Ich glaube aber auch, dass es keine Alternative
gibt, wenn wir Menschen mit Rückgrat bleiben wollen und auf Licht und Wärme für
uns und andere nicht gänzlich verzichten möchten. Gott setzt sein Vertrauen in
uns. Ich hoffe für uns und zum Heil dieser Welt, dass wir denen, die Leben
auslöschen und zerbrechen wollen, immer wieder etwas entgegensetzen, und den
Glauben an dies Abenteuer der Liebe nicht verlieren, sondern einander trösten
und aufrichten und wieder zum Leuchten bringen.
Anke Dittmann
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