„Hier ist ein Kind mit Brot und Fisch.“ Joschua hört die Worte. Ist er gemeint? Hoffentlich nicht, denn die fünf Brote und die zwei Fische, die er bei sich hat, gehören seiner Familie. Der Weg Jesus hinterher ist weit gewesen. Nun hatten alle Hunger am Abend. Unmengen von Menschen sind am Berg zusammengekommen. Alle wollen Jesus sehen und vor allem hören. Er hatte so viel Hoffnung in seinen Worten und hat so vielen Gutes getan.
„Hier ist ein Kind mit Brot und Fisch.“ Schon wieder. Joschua schaut sich um. Tatsächlich, er ist gemeint. Verdammt! Wer hat das rausbekommen, dass er etwas zu essen dabeihatte. Jetzt schiebt ihn auch noch so einer der Freunde Jesu in die Richtung, wo Jesus sitzt. Hat denn sonst keiner an Verpflegung gedacht?
Joschua steht mit grimmigem Gesicht vor Jesus und hält seinen Beutel mit dem Essen fest.
Jesus lächelt. „Du hast auch Hunger, Joschua, nicht wahr?“, sagt er.
„Woher kennt er meinen Namen? Es waren doch tausende hier“, denkt Joschua.
„Schau mal“, sagt Jesus und zeigt auf all die Menschen, „sie haben auch Hunger.“
„Na und?“ Joschua zieht die Schultern hoch.
„Ich möchte dich um etwas bitten“, sagt Jesus. „Du kannst mir helfen, die Menschen satt zu machen.“
„Ich habe nur fünf Brote und zwei Fische, und die sind für meine Familie“, sagt Joschua und fasst noch fester um seinen Beutel.
„Ich weiß.“ Jesus bleibt ganz ruhig. „Aber, wenn wir Gott bitten, dann könnte das für alle reichen.“
Joschua zog skeptisch den Mund zusammen.
„Vertraue mir, bitte“, sagt Jesus und streckt ihm die Hand entgegen.
Joschua zögert. Ob er Jesus den Beutel geben soll?
Jesus schaut nicht fordernd. Jesus ist nicht ungeduldig. Jesus lässt seine Hand ausgestreckt und wartet. Dabei schaut er Joschua fest in die Augen. Es ist ein liebevoller Blick.
Joschuas Griff um seinen Beutel löst sich. Schließlich gibt er Jesus den Beutel.
„Danke, Joschua“, sagt Jesus.
Dann steht Jesus auf, nimmt Brot und Fisch aus dem Beutel und legt sie in leere Körbe, die die Jünger gebracht haben. Er öffnet die Hände zum Himmel und bittet Gott um Essen.
Joschua schaut mit hoch. Es ist nichts zu sehen. Aber, als er wieder in die Körbe schaut, sind sie voll Brot und Fisch.
Die Jünger verteilen das Essen. Es wird immer mehr statt weniger.
Einen Korb hält Jesus Joschua hin. „Nimm und iss“, sagt er. „Und bringe den Korb deiner Familie.“ Der Korb war voll. Es war mehr in ihm, als im Beutel gewesen war.
Joschua greift zu und rennt los. Doch dann hält er inne, stoppt und dreht sich noch mal um: „Danke“, ruft er Jesus zu.
„Ich danke dir“, antwortet Jesus und winkt ihm zu.
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