Bleiben – Gedanken zum Sonntag Jubilate in Coronazeiten

Christus spricht: „Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner. Ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht.“                (Joh 15,1+5)

Bleiben, das Wort ist im Bildwort Jesu wichtig. Wer in mir bleibt und ich in ihm,….

Wir haben dies starke Verb die letzte Zeit oft in dieser Verbindung gehört: Zu Hause bleiben. Das ist jetzt angesagt. Das wirkt starr, hat etwas mit ausharren zu tun und klingt wenig einladend. Wir sollen ja auch möglichst allein zu Hause bleiben, nur mit der Familie. Denn es bleibt in dieser Situation einfach keine andere Möglichkeit. Also bleiben wir gelassen und halten uns daran, denn wir wollen ja von der Krankheit verschont bleiben.

Wenn Jesus im oben genannten Zusammenhang von „bleiben“ spricht, geht es mehr in die Richtung von „treu bleiben“ oder „bei der Sache bleiben“. Jesus sagt diese Worte in Verbindung mit seinem Abschied. Was auch geschieht: Gott bleibt der Weingärtner und sorgt sich um uns, Jesus bleibt der Wein-stock, der uns Halt und Kraft gibt. Wenn wir dabei bleiben, uns weiter zu ihm halten, dann können wir mit unseren Fähigkeiten und Gaben Reben sein, die viel Frucht bringen, weil er uns versorgt.

Das deutsche Wort „bleiben“ kommt aus dem Mittelhoch-deutschen und bedeutete früher eher „kleben bleiben“ mit Leim. So eng soll die Verbindung sein, möglichst unauflöslich.

So eng sieht auch die Bibel die Beziehung Gottes zu uns. Alles kann sich wandeln, vieles ist vergänglich, aber Gott bleibt. Sein Ratschlag bleibt, seine Worte bleiben, seine Zusagen und Verheißungen, seine Weisheit. Gott steht für Beständigkeit. „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen nicht“, sagt Jesus. Gott ist der, der da ist, der da war und der da kommt.

Zusammen als Gemeinschaft mit diesem ewigen Gärtner und diesem liebevollen Weinstock erfahren wir Halt und Hoffnung im Leben. Was auch geschieht, immer wieder bleiben Möglichkeiten, Leben zu gestalten mit Zufriedenheit und Erfolgen, weil wir auch in schweren Zeiten getragen sind und mit neuer Kraft versorgt werden aus tiefen, starken Wurzeln.

Diese frohe Botschaft soll, wie es der Sonntag Jubilate ausdrückt, in keinem Fall nur unter uns bleiben, sondern in die Welt getragen werden, die die Liebe Gottes und auch Zuversicht so dringend braucht. Die Worte laden uns außerdem ein, im Glauben zu bleiben, aus dieser Quelle Mut zu schöpfen, denn Jesus bleibt uns treu.

Auch wenn nun viele oft allein sind, wir zu Hause bleiben und eine neue verunsichernde Situation durchstehen müssen, sind und bleiben wir mit vielen vor Ort und auf der Welt verbunden und vor allem mit Gott.

Bleiben Sie gesund!

c – Anke Dittmann

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