Gott hat einen Ort für meine Tränen

 

Gott hat einen Ort für meine Tränen.

Er fängt sie auf in einem Krug,

weil er weiß, wonach sie sich sehnen

und das Sammeln ist sehr klug.

 

Kein Schmerz soll umsonst erlitten sein

und keine Träne ist vergebens.

Ich bleibe im Leiden nicht allein,

die Tropfen werden zum Wasser des Lebens.

 

Ausgegossen auf Verdorrtes,

beginnt Verborgenes zu blühn

und wo das Herz sich hat verschlossen,

kann die Hoffnung neu einziehn.

 

Sie stellt Verlorenes nicht wieder her,

aber lässt dem Leiden Kraft entsprießen

so fühle ich mich nicht mehr leer,

mein Lebensfluss kann weiter fließen.

 

Gott hat einen Ort für jede Träne

und ich spür, es tut mir gut,

dass er weiß, wonach ich mich sehne,

und das schenkt mir Lebensmut.

 

 

 

Anke Dittmann, 17.11.2010 ©

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